Gemeinde Rongellen


Die Gemeinde Rongellen liegt inmitten der Viamala-Schlucht und ist geprägt durch diese. So liegt die Gemeinde auf der westlichen Talflanke, welche Richtung Scherakopf (2‘115 m ü. M.) und Piz Beverin (2‘998 m ü. M.) heraufragt. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 202 ha. Im Siedlungsgebiet ist das Gelände im Durchschnitt um etwa 15-20° geneigt und liegt zwischen 860 und 1‘040 m ü. M. Die gegenüberliegende Talflanke ragt zur Muttner Höhi (2‘002 m ü. M.) und dem Muttner Horn (2‘400 m ü. M.) hoch. In der Viamala fliesst der Hinterrhein Richtung Thusis.

Die Siedlung gliedert sich in zwei Teile: Oberrongellen liegt auf einem Wiesenhang am alten Viamalaweg und Unterrongellen liegt entlang der tiefer gelegenen, 1818-23 entstandenen Commercialstrasse (alte Viamala-Strasse). Zwischen den beiden Siedlungsteilen liegen frei auf der Wiese historische Stallscheunen und das bis 1971 in Betrieb gestandene Schulhaus GVG-Nr. 8, in dem heute die Gemeindekanzlei untergebracht ist.
Die Bauten in Oberrongellen reihen sich locker entlang des alten Viamalaweges auf und gehen vermutlich teilweise bis ins 17. Jahrhundert zurück. Viele Bauten sind von Umbauten im 20. Jahrhundert geprägt. Die meisten Bauten in Oberrongellen sind giebelständig zum Tal ausgerichtet. In der Regel sind die Wohnhäuser und die Stallscheunen freistehend. Besonders gut erhalten ist die mit der Jahreszahl 1776 datierte Stallscheune GVG-Nr. 20. Wichtige historische Elemente der Siedlungen sind die beiden Brunnen mit gusseisernen Brunnenstöcken mit spätklassizistischem Ornament, ein ehemaliges Waschhaus GVG-Nr. 19-B, sowie ein Klauenstand, der für den ehemaligen Durchgangsort bezeichnend ist und in Graubünden ein seltenes Beispiel darstellt.
Unterrongellen entstand erst mit dem Bau der Commercialstrasse 1818-23. An der neuen Strasse wurden in der Folge einige Wirtshäusern und die Post errichtet. Heute ist das sogenannte Restaurant zur Alten Post (GVG-Nr. 1) das einzige erhaltene Gebäude aus dieser Zeit. Die jüngste Siedlungserweiterung entstand in den letzten Jahrzehnten in der Kurvenschlaufe Richtung Oberrongellen. (Denkmalpflege GR, 2019).
Rongellen teilt sich Grenzen mit den Gemeinden Thusis, Sils im Domleschg, Zillis-Reischen und Lohn. Sie liegt als einzige Gemeinde in der Viamala-Schlucht.